Zischende Luft und große Poren

Der Lärm, der beim Autofahren entsteht, lässt sich – wie wir wissen – nicht ausschließlich auf den Motor zurückführen. Bereits bei einer Geschwindigkeit ab 40 Stundenkilometern übertönen ihn Fahrbahngeräusche. Dazu kommt Luft, die zwischen Reifen und Straße zischend auseinandergepresst wird. Schon in den Achtzigern begann man, dagegen ein Mittel zu entwickeln, das unter dem Namen „Flüsterasphalt“ bekannt wurde. Dieser offenporige Asphalt – wie er technisch bezeichnet wird – schluckt durch seine größeren Poren nicht nur die Reibungsgeräusche, sondern auch die entweichende Luft und deren Zischen.

Eine perfekte Lösung für die Autobahn – nicht jedoch für die Stadt. Während die schnellen Autos auf der Autobahn Verschmutzung durch Fliehkraft heraussaugen, verstopfen bei den langsamen innerstädtischen Geschwindigkeiten die Poren. Außerdem hält die Struktur des Asphalts dem ständigen Anfahren und Bremsen nicht lange stand.

Für die Stadt optimiert

Darum entwickelte die Universität Bochum im Auftrag der Stadt Düsseldorf einen neuen Straßenbelag, die lärmoptimierte Asphaltdeckschicht LOA 5D. Um ihre mechanischen Verbesserungen für uns Fachfremde grob zusammenzufassen: Die Porenstruktur ist feiner und stabiler und weniger schmutzdurchlässig; sie absorbiert aber genauso viel Lärm. Kurz: Sie ist für die Stadt optimiert. Bereits 6500 Quadratmetern Straße hat Düsseldorf mit diesem Asphalt ausgekleidet. Die glücklichen Anwohner können mit einer Lärmminderung von bis zu 6 Dezibel rechnen. Das ist so, als würde nur noch die Hälfte der Autos fahren. Auf der Birkenstraße wird sich der Geräuschunterschied weitaus angenehmer bemerkbar machen. Schließlich ratterte man hier bis vor kurzem noch über Kopfsteinpflaster.

Da der Belag ein relativ neues Material ist, gibt es noch keine Erfahrungen zu seiner Langlebigkeit. Was ist Eure Meinung zum Flüsterasphalt? Habt ihr den Unterschied bereits gemerkt?