Schön, dass in Flingern nicht nur Yoga gemacht, sondern auch viel gelesen wird – oder?

Premiere: Lesung in 4Wände Marie

Heute, 13. Oktober, findet die erste Lesung im 4Wände Marie statt:

„Vorsicht vor Leuten“ von Ralf Husmann, gelesen von Simone Schönthaler!  Die Lesung geht 2 mal 30 Min. Am Beginn und in der Pause gibt es erstklassige Live Musik am Klavier, dazu gibt es zwei Regale voll von Secondhand-Büchern zum Stöbern. Einlass im 4Wände Marie auf der Ackerstrasse 80 ist um 18, Beginn um 19 Uhr

http://www.youtube.com/watch?v=VKvh5QjPsqg

Lese-Tipp: Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter!

Vor ein paar Tagen schrieb taz-Mitarbeiterin Anja Maier über ihre Erlebnisse bei Bäuschen in ihrer alten Heimat, dem Prenzlauer Berg. Ich gestehe, dass ich manches Mal dachte, Maier war nicht in Berlin, sondern bei uns am Hermannplatz. Und, um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, ich habe auch zwei Kinder. Beipflichten möchte ich ihr dennoch, wenn sie Dinge beschreibt, die einfach Irrsinn sind. Zum Beispiel:

Die kommen hier rein in mein Café, drei Kinderwagen auf dreißig Quadratmeter. Dann is hier dicht. Na, sag ich, einen könnse mit reinnehmen, aber die andern Wagen bitte draußen lassen. Was mir einfällt, macht mich die Olle an, das wäre ja Diskriminierung! Ja, sag ich, wenn Sie hier alle reinrollen, gibt’s keinen Platz mehr für andere Gäste. Na hallo, sagt das Rind, das werd ich jetzt überall rumerzählen, dass man hier mit Kindern diskriminiert wird. Ja, sag ich, denn erzählnse dit mal weiter, dann bleiben solche wie Sie endlich weg.

Was mir auch bekannt vorkommt:

Oder neulich, da kommt eine rein, Mittagszeit. Bei mir gibt’s Salate, Bagels, Baguettes. Sagt se: Die Hackfleischsuppe hätt ich gern ohne Fleisch. Icke: Jeht nich, aber bestelln Se doch wat anderet. Sie: Entschuldigung, mein Baby ist hoch allergisch, können Sie verantworten, wenn das Kind einen Schock über die Muttermilch kriegt? Die hab ick rausgeschmissen, klar, is immer noch mein Café. Und dann wieder das Geseire: Ich zeig Sie an, ich wohne hier, und ich werde alle meine Freundinnen davor warnen, zu Ihnen zu kommen. Machense dit, machense, hab ick noch gesagt.

Anja Maiers Fazit (okay man muss nicht von „Rindern“ sprechen):

Es ist traurig, echt. Ich meine, wir haben unsere Kinder früher auch groß gekriegt ohne das ganze Trara. Wir hatten sie, haben uns gefreut, und wenn es mal ein Problem gab, haben wir es gelöst. Natürlich sind wir immer arbeiten gegangen, gibt doch gute Kindergärten hier, die kümmern sich wunderbar um die kleinen Spatzen. Aber die Rinder finden ja, dass alles genau so sein soll, wie sie es von zu Hause kennen aus ihrem Tal.

Wer nicht lesen will, kann gucken
In der laufenden Reihe FILM UND MUSIK, anlässlich des Approximation Festivals und des Konzerts von Steve Reich in der Tonhalle, zeigt die Filmwerkstatt Düsseldorf Arbeiten aus dem Umfeld der Minimal Music, insbesondere Filme mit der Musik von Michael Nymann, Philip Glass, John Adams und Steve Reich, und Filme, die Einflüsse auf Steve Reich reflektieren. Die nächsten Highlights:

Do. 13.10., 20:30 Uhr
The Bunny Lee Story
Black Arc
JM/ GB, 1981-2007, 100, OF – Regie: Howard Johnson, mit Lee Scratch Perry, Bunny Lee, The Sensations, Delroy Wilson, Eric Donaldson
Lee is a legendary record producer from the late 1960s with hits from The Sensations, Delroy Wilson and Eric Donaldson among others. Johnson Pulls from footage of vocal recording sessions in Prince Jammy‘s studio (Wayne Smith, Junior Reed, etc.), a back porch interview session with Lee, his parents, friends and recording stars (Delroy Wilson, Prince Jazzbo), archival footage, and Rastafarian jam sessions.

Sa. 15.10, 20:30 Uhr
Latcho Drom
F 1993/ 98´, Regie: Tony Gatlif
Dokumentarfilm, der die historische Reiseroute des nomadisierenden Volkes der Roma von Indien bis Spanien nur mit Bildern und Musik verfolgt. Das Finale des Films widmet sich dem Flamenco, der Steve Reich stark und in seinem Stück „The Clapping“ direkt beeinflusst hat.