Keine Angst, wir jammern nicht über das Wetter…eher lag es an der Freude am hübschen Wortspiel! Passend zum nahenden Ferienende hier noch ein paar sommerliche Grüße unserer Globetrotter – diesmal direkt vom Strand des Mittelmeers und ein paar Termin-Tipps: Tanzhaus tanzt! und Weiberkam…

Sommer ohne Flingern VI: Bardou bei Mons, i.d.N.v. Montpellier

Da ist sie nun, unsere erste Verabredung, die wir schon im Vorfeld unserer Tour in Deutschland getroffen haben: mit drei anderen Familien in den Gemäuern eines Dorfes aus dem 16. Jahrhundert, das Aussteiger aus Deutschland und den USA in den 60ern wiederbelebt haben: Jean, ihr heute bereits verstorbener Mann und eine Hand voll Hippies renovierten hier jeder für sich eines dieser uralten Häuser, um sich dann dort niederzulassen. Heute werden die nach ihren Restaurieren benannten Häuser an Leute wie uns gegen kleines Geld vermietet. Warme Duschen und Klos gibt’s nur im Badehaus, letztere auch in sehr rustikaler Verfassung im Wald – aber hey: mal wieder mehr als 6 qm, für jeden ein Bett, und das auch noch getrennt von der Küche zu bewohnen, kommt gar nicht schlecht!

Neben diesen geschichtsträchtigen Unterkünften machen besonders die herumstreunenden Tiere den Charme des Dorfes aus: Katzen an jeder Ecke, genau wie Pfauen – ja, Pfauen, und zwar in ziemlicher Balzlaune, so dass sich auch die Kinder ziemlich schnell an den lauten Ruf und das riesige aufgestellte Rad gewöhnen. Schiss hatte ich aber nachts auf dem Weg zum Klo:

1. vor den Wildschweinen, die wohl regelmäßig in dem Waldstück hinter unserer Terasse rumstreunen sollen – in der ersten Nacht meinte ich dort auch ein paar Augen zu sehen, und bin fortan einen anderen Weg gegangen…
2. vor den Mufflons, die ich auf dem Weg durchs Dorf auch einmal „getroffen“ habe. Zum Glück hatte die ganze Herde noch mehr Angst vor mir als umgekehrt und rannte in einem Mordstempo die Böschung hoch zum Parkplatz und dann dann ab in den Wald. Nur einer guckte mich noch ne halbe Minute an und versetzt mich in so ne Art Reh-auf-der-Straße-Schockstarre mit einer kleinen Portion Faszination.
Am besten an Bardou ist aber, dass der Sohn mal wieder Kinder in seinem Alter um sich rum hat, die seine Sprache sprechen. Deren Eltern müssen es uns nachsehen, dass wir ihn gelegentlich einfach mal zu ihrer Terasse rüberrennen lassen, um dort mit ihrem Sohn zu spielen – nach zwei Monaten 24/7 Kinderbetreuung ist das für uns wie Urlaub vom Urlaub 🙂
Da das Dorf ziemlich weit oben und mitten im Grünen liegt, teilen wir uns die Einkaufsfahrten ein wenig auf. Eine/r, der/die sich die steile und teilweise recht enge Schotterpiste  zutraut, fährt runter in den nächsten InterMarchė, die anderen machen was Schönes 🙂 Davon gibt’s hier ne Menge: Einen Haufen von Wanderrouten unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade, manche davon führen zu einem kleinen oder auch mal größeren Wasserfall, super-schöne Badestellen im Fluss mit 1a Mini-Klippen zum Runterspringen und pitoreske Dörfchen bis zum Abwinken zum Beispiel. Wer größere Abenteuer sucht, geht Kayak-Fahren oder macht ne Canyoning-Tour. Wir wollen Beides, stellen unsere Teams Teenie-mäßig im Frauen-gegen-Männer-Prinzip auf und nehmen dafür auch gern den einen  oder anderen Crash in den Stromschnellen in Kauf. Noch mehr wirkt sich die Geschlechtertrennung beim Canyoning aus. Frank, unser bildhübscher und super-netter Guide, hat bestimmt bei der einen oder anderen den Ausschlag gegeben, die Neun-Meter-Klippe doch runter zu springen oder nochmal den Kopfsprung aus drei Metern zu wagen, hö, will mich da gar nicht ausnehmen …
Nach solchen ganz anderen, und doch auch sehr anstrengenden Ausflügen für die Mitte-30-Mütter freuen sich alle aber auch wieder sehr auf einen gammeligen Tag auf der Terasse: Planschbecken halbwegs in den Schatten, Kaffee und Kekse auf dem Tisch, und die schmalen, Muskelkater geplagten Schultern mal wieder richtig hängen lassen: auch schön! Und ein wenig stolz auf unsere Männer, die sogar die zehn oder elf Meter gesprungen sind, sind wir natürlich auch 🙂
Viel zu schnell vergehen die zehn Tage, und wir bleiben zusammen mit einer Familie einfach noch einen länger, weil wir auch ganz praktisch gar nicht für die Abreise vorbereitet sind – schließlich muss der ganze Kram jetzt wieder in den Bus! Und als wir das Tetris-Spiel mal wieder halbwegs erfolgreich vollendet haben, überlegen wir doch tatsächlich, auch noch eines des Kätzchen aus dem frischen Wurf einzupacken …

(jen)

Tanzen testen!

Foto: Tanzhaus

Musik und Tanz in allen Studios, klappernde Steppschuhe, Ballett-Tutus und HipHop-Beats: Am 10. und 11,. September inst Tag der offenen Tür im Tanzhaus NRW. Alle Tanzbegeisterten zwischen zwei und 99 Jahren sind an den beiden Tagen eingeladen, die Kurse  gratis und unverbindlich zu testen! Alle Kinder und Jugendlichen zwischen zwei und 14 Jahren sind eingeladen, das Angebot am Samstag, dem 10. September, von 14.30 bis 18 Uhr zu testen. Erwachsene finden den passenden Kurs am Sonntag, dem 16. Januar, von 13 bis 18.30 Uhr. Das Kursangebot umfasst u.a. Flamenco und Capoeira, Modern Dance, zeitgenössischen Tanz und klassisches Ballett. Für eine Verschnaufpause ist ebenfalls gesorgt: Zwei Führungen am Sonntag ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen der beiden Bühnen, denn das Tanzhaus ist Tanzschule und Theater zugleich. Erwartet erwartet an diesem Wochenende bis zu 2000 Besucher!

Weiberkram!

Ist zwar nicht in Flingern, aber trotzdem schön (und von Organisatorenseite doch durch und durch Flingern…): Am Sonntag, 11. September zwischen 11 bis 18 Uhr findet im Gare du Neuss wieder der Mädelsflohmarkt „Weiberkram“ statt. Alle Ex-geliebten Kleidungsstücke und längst vergessenen Klamotten bekommen hier eine zweite Chance. Vintage, Schuhe, Kleidung und Schmuck warten nur auf ein neues Zuhause, für Musik sorgen Penelope, Buckel und Rookone. Anmeldung unter weiberkam.org.