Eigentlich sollte an dieser Stelle eine Reihe kurzer Empfehlungen zu Regionen, Städten oder eben Stadtteilen erscheinen, die es mit Flingern aufnehmen können. Auf unserer Bus-Tour durch Italien, Frankreich, Norwegen und  – mal sehen, die Anfang Mai im Leipheim in der Nähe von Ulm begann, wurde uns aber schnell klar, dass das Quatsch ist: Wer Flingern verlässt, macht das ja nicht, um in einer anderen europäischen Stadt zu leben, sondern um Urlaub zu machen. Außerdem fiel uns dann doch auf, dass wir mit kleiner Reisekasse und zwei Kindern „U3“ an Bord nicht wirklich ne Städte-Tour machen werden … Daher machen wir das jetzt andersrum: In den nächsten Monaten lest ihr hier, was unsere Heimweh mildert, was aus unserer Sicht einen Sommer ohne Nordmanns, Herrmannsplatz und euch allen erträglich macht.

Und da sind wir auch schon: In Caldes, i.d.N. von Malé im Val di Sole in Trentino, Ober-Italien! Wir campen auf einer Wiese direkt am reißenden und zugegeben auch nachts recht lauten Gebirgsfluss, an dem direkt vor unserer Bustür ein Radweg zu den umliegenden Dörfern startet. Auch Rafting, Wandern, Zugfahren oder Burgen-Gucken sind im Angebot. Wir haben die ersten zwei Tage aber meist nur am Fluss oder am Spielplatz direkt neben Stell- und Grillplatz abgehangen und uns von der Aussicht auf den Wald und die teilweise Schnee bedeckten Berge berauschen lassen 🙂

Trotz weniger Brocken Italienisch aus dem Lonely Planet und null, aber wirklich null „capisco“ haben wir ganz gut hierher gefunden; nicht nur, weil die junge Frau in der Azienda di Turismo in Malé so gut Englisch spricht, sondern auch weil die Leute, die wir auf der Straße und in den Cafés angesprochen haben, sehr gastfreundlich und hilfsbereit waren.

Im Moment gibt es hier auf dem Localitá Contre nur Stellplätze. Es sieht aber so aus, als wäre die kleine Baustelle dafür da, hier auch ein paar Zeltplätze und neue Toiletten zu schaffen. (Im Dorf gibt’s auch so etwas wie Hotels.) Da wir aber bisher nur ankommende und kurz darauf wieder verschwindende Bauarbeiter beobachte konnten, die sich in der verbleibenden Zeit mehr mit viel Achselzucken unterhalten haben als zu arbeiten, wollen wir hier nicht weiter spekulieren…

Ach so, wenn man einen warmen Pulli mit hat, lohnt es sich den Brenner nach der Grenze recht schnell zu verlassen und über das 2,5 km hohe Sarentino zu fahren….Später mehr!

(jenne)