„Der Sommer war da, aber währenddessen war ich wohl kurz auf Klo“. Diese Aussage eines Gastes im Beethoven trifft es ganz gut. Kaum stellt sich der Hauch eines Sommergefühls ein, folgt auch schon wieder fieses Düsterwetter. Es soll einfach nicht sein mit dem Sommer im Jahr 2012. Und so bleiben viele typische Sommer-Aktivitäten schwer planbar – gemeinsames Grillen, der Ausflug zum Freibad oder auch ein gemütlicher Abend im Biergarten.

Davon können gerade die Gastronomen in Flingern ein Lied singen – und allen voran diejenigen, für die das Terrassengeschäft wichtig für den Umsatz ist. So wie Claudia, verantwortliche Kraft im Beethoven. Sie sitzt mit einigen Stammgästen auf der Terrasse des Lokals. Es ist Anfang August aber trotzdem wechselt sich der sporadische Sonnenschein immer wieder mit dunklen Wolken ab. Auch die Bäume rings um das Lokal scheinen verwirrt – sie werfen schon jetzt Teile ihrer Blätter ab. „Der Sommer war bisher eine reine Katastrophe für das Terrassengeschäft, die Leute können einfach nicht entspannt draußen sitzen. Außerdem darf man ja drinnen nicht rauchen und muss dafür auf die Terrasse – das ist einfach angenehmer bei wärmeren Temperaturen“.

Etwas drastischer sieht Jörg Tatje die diesjährige Situation. Er ist Betreiber der nordmanns eisfabrik auf der Ecke Ackerstraße/Hermannstraße. Während er auf der Terrasse seines Lokals frisches Obst für sein Eis vorbereitet, sinniert er über die bisherige Saison: „Wir haben dieses Jahr keinen Frühling gehabt und bisher auch fast keinen Sommer – da ist es dann schwer in der Eis-Branche. Außerdem macht es bei diesem Wetter einfach keinen Spaß und auch die Leute werden übellaunig. Zum Glück haben wir einen gewissen Bekanntheitsgrad, daher kommen viele Gäste von außerhalb.“

Doch nicht für jedes Lokal in Flingern bringt das wechselhafte Sommerwetter nur Nachteile. Yvonne vom Hüftgold auf der Ackerstraße sieht es ganz pragmatisch: „Für uns ist das gut. Wenn das Wetter durchwachsen ist, sitzen die Leute weniger im Biergarten. Sie kommen dann lieber hierhin und lassen sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen.“ Auch Jörg Tatje mag die Sommersaison 2012 nicht ganz abschreiben und findet letztlich versöhnliche Worte: „Wir sind guten Mutes, dass wir noch einen schönen August und vielleicht einen schönen Spätsommer bekommen. Wir kriegen das Ding schon geschaukelt.“