Die Debatte um die Öffnungszeiten reißt nicht ab. Kürzlich trafen sich in der Filmwerkstatt Flingern auf Einladung der SPD viele Interessierte zur Diskussion. Aktuell dürfen die Geschäfte in Düsseldorf von montags bis samstags bis 24 Uhr geöffnet sein. Außerdem gibt es 9 verkaufsoffene Sonntage. Unsere rot-grünen Landesregierung möchte findet das zu alles zu viel und will es wieder kürzen. Also weniger verkaufsoffene Sonntage und keine Öffnungszeiten bis spät in die Nacht. Was die genauen Ladenschlusszeiten anging, war man sich noch nicht einig. Dass man aber nicht zu verschlossenen Türen ab 18:30 oder 20 Uhr zurückkehren könne, war den Beteiligten zumindest schon einmal klar.
Dass die Kirche den Sonntag weiterhin als Ruhetag wahren möchte, ist wohl bekannt. Maximal vier Ausnahmen würden die Geistlichen erlauben. Das hält auch die Gewerkschaft für einen guten Weg und will die Ladenöffnungszeiten unter der Woche auf 20 Uhr und samstags auf 18 Uhr zurückschrauben. Ihr Argument: Die Zahl der schlecht bezahlten Teilzeit- und Minijobber habe sich erhöht. Wobei dem Argument ein Sprecher der Rewe-Group widersprach und eher von einem leichten Zuwachs der Vollzeitbeschäftigen sprach.
Eine endgültige Entscheidung soll am 26. April gefällt werden. Laut WDR zeichnet sich im Düsseldorfer Landtag aber eine Mehrheit derer ab, die die Änderungen und damit die Kürzungen gutheißen.
Und was denken die Kunden? Bei einer Umfrage gaben 32 Prozent der Bürger an, dass es ihnen reichen würde, wenn die Geschäfte nur bis 20 Uhr geöffnet hätten. 30 Prozent sprachen sich dafür aus, dass die Läden selbst über die Öffnungszeiten entscheiden sollten, 20 Prozent verlangten, das Ladenschlussgesetz ganz abzuschaffen. Die restlichen 18 Prozent sprachen sich für Öffnungszeiten bis 22 oder gar 24 Uhr aus.
Was meint ihr? Wie lang wollt ihr einkaufen können? Sind Öffnungszeiten bis 24 Uhr Humbug oder bitter notwendig? Wir freuen uns auf eure Meinungen!
Mit Befremden lese ich, dass die lang erkämpften Ladenschlussgesetze in NRW wieder geändert werden sollen. Es ist wenig einleuchtend, dass bei allen Überlegungen die Interessen der Bürger nur einseitig berücksichtigt werden.
Wir als Endverbraucher stimmen doch mit den Füßen ab. Gehen Sie einmal gegen 21.00 in die diversen Lebensmittelgeschäfte. Immer sind ausreichend Kunden im Geschäft, stehen Schlangen an der Kasse. Daran kann man doch erkennen, dass es genügend Berufstätige gibt, die dieses Angebot in Anspruch nehmen und nicht, wie früher sich abhetzen müssen, wollen sie noch ihre Einkäufe tätigen.
Das Gleiche gilt für den Samstag. Vielleicht hat sich der Umsatz nicht gesteigert, aber die Möglichkeit, entspannt mit der Familie oder Freunden einzukaufen, soll wieder eingeschränkt werden.
Dass die Kirche maximal 4 verkaufsoffene Sonntage erlauben will, wird doch nicht zur Folge haben, dass sich die Kirchen wieder füllen, sondern dass sich die Kirchenaustritte vermehren werden.
Die Unzufriedenheit wird wachsen, dass die Politiker den mündigen Bürger wieder reglementieren, statt sich für demokratische Freiheiten einzusetzen. Konsequenterweise müssten dann in allen Dienstleistungsbereichen die Schließzeiten verkürzt werden.
Die Politikverdrossenheit wird wachsen, der Umsatz geschmälert, Arbeitsplätze eingespart werden.
Mit Wohlwollen lese ich, dass in Venlo sonntags die Geschäfte regelmäßig geöffnet werden sollen. Damit ist uns in NRW sehr geholfen. Alle Modeketten sind dort vertreten, große Lebensmittelsupermärkte vorhanden, Kaffees und Restaurant zum entspannen am Ort. Ein Stück weiter findet sich ein großes Outletcenter in Roermond, daneben Elektrogeschäfte.
Es belasten zwar zusätzlich die Umwelt, aber so können viele Familien zusammen einen Sonntagsausflug besinnlich in Holland verbringen und mit dem Nützlichen verbinden.
Was in vielen europäischen Ländern normal ist, soll bei uns wieder kassiert werden.
Geben Sie die Möglichkeit, jeden einzelnen Geschäftsmann frei entscheiden zu lassen, wann er sein Geschäft öffnen möchte oder nicht. Geben Sie jedem Bürger die Möglichkeit frei zu entscheiden, dann einkaufen zu gehen, wenn er kann und nicht wann er muss.
Die rot-grüne Regierung riskiert bei einem so wichtigen Thema das Gleiche zu erleben, was die Kirchen erleben: der Bürger wendet sich ab.
Und wählt beim nächsten Mal bestimmt die CDU, die dann hoffentlich das Ladenschlussgesetz wieder reformiert zum Wohle der freiheitlichen Entscheidung.
Ich fände es sinnvoll, wenn die Nachfrage hier über das Angebot entscheidet. Es gibt und gab schon immer zudem Geschäftsmodelle, für die die Öffnungszeiten BIS 18.30 überhaupt keinen Sinn machen und die Kunden sich dafür alle am Samstag im Laden knubbeln.
Auch die Öffnungszeiten von Ärzten und vielem anderen sollten hierbei mit einbezogen werden, dann wird man am Ende feststellen, dass, egal was der Unternehmer macht, er macht es nur, wenn der Kunde es auch so will. Und das soll er doch bitteschön auch dürfen.
als »besinnlich« würde ich einen Ausflug nach Roermond an Sonn- oder (deutschen) Feiertagen nicht gerade bezeichnen, wenn der Parkplatz am Outletcenter bis auf den letzten Platz besetzt ist 😉
die modernen Holländer haben übrigens erstaunlich strikte Öffnungszeiten:
Montag 13:00-18:00 Uur
Dienstag 09:30-18:00 Uur
Mittwoch 09:30-18:00 Uur
Donnerstag 09:30-21:00 Uur
Freitag 09:30-18:00 Uur
Samstag 09.30-17:00 Uur
Verkaufsoffene Sonntagen 12:00-17:00 Uur