Ein Gedächtnis-Abend, der im Gedächtnis haftet, so ist das mit dem ersten Düsseldorfer „Joe Strummer Tribute“ im Haus der Jugend. Acht Mal hat Mario Irrek diese Veranstaltung organisiert, nun auch in der Stadt, in der sein persönlicher Punk begann.
Dass aus dieser Samstagabend-Benefiz-Veranstaltung eine Verherrlichungsnacht für die Abgeklärten der letzten 30 Jahre wurde, lag selbstverständlich an einer Flingeranerin. An der pinkhaarigen Königin der Authentizität, an Monique Maasen. Im stoffarmen, Pailletten glitzernden Union Jack Stretch-Dress macht sie sich die Bühne untertan, „den Schneider“ neben sich. Thomas Schneider, Gitarrist und Gefährte ist bei dem Duo „Skuyela“ für die Gitarrenklänge zuständig. Monique für Stimme und Mundharmonika.
Im Saal steht die Ü-VierzigPlusPlus Generation dicht an dicht, insbesondere im Thekenbereich. Man quatscht, raucht heimlich drinnen, freut sich über ein who is who beim Punk-Veteranentreff. Sei es als Aktivist wie Vom Ritchie, Peter Hein, Michael Clauss oder den 95ern oder als Zuhörer, wie der Ex-Beatlesons-Gitarrist Jürgen Kramer, Zakk-Chef Jochen Molck in Begleitung einer Schönen, und all denen, deren Gesichter seit den goldenen Zeiten des Ratinger Hofs immer wieder bei Veranstaltungen wie dieser trifft.
Nur acht Lieder lang ist Skuyelas Playlist. Zugabenwünsche verhallen, der Zeitplan muss eingehalten werden. Monique und Schneider waren als zweiter Gig auf der Bühne. Das verwundert bei den Zuhörern. „Monique ist doch immer der Höhepunkt, eigentlich kann man jetzt schon gehen“. Ja, wenn da halt nicht die vielen anderen aus der bunten alten Zeit wären…
An diesem Abend sind einige Herrschaften mittleren Alters mit einem breiten Grinsen nach Hause gegangen.